Sand ist nicht gleich Sand

Was "produziert" ein Kieswerk?

Der Rohkies - also das Material, das mit Eimerketten- oder Saugbaggern aus den Lagerstätte gewonnen wird - geht zunächst in die Aufbereitungsanlage. Dort wird er gewaschen, von Fremdmaterialien befreit und in speziellen Siebmaschinen nach Größe sortiert. Erst dann ist er bereit für den Verkauf - und damit für den Einsatz in Bauprojekten.

In einer Aufbereitungsanlage werden die Rohstoffe gewaschen, gesiebt und nach Größe sortiert. Bei der Reinigung werden schädliche Bestandteile wie organische Stoffe entfernt. Sie könnten die Qualität des Kieses/Sandes mindern. Die erste grobe Unterteilung ist die in Kies (Steinchen größer 2 mm Durchmesser) und Sand (Körner kleiner 2 mm Durchmesser). Danach erfolgt eine Unterteilung der Kiese und Sande in verschiedene handelsübliche Korngrößen. Das ist Millimeterarbeit, denn die Korngrößen unterscheiden sich teilweise nur um 0,25 mm.

Die aufbereiteten Kiese und Sande lagern in großen Silos und werden für den Kunden neu zusammengemischt. Je nach Weiterverarbeitung sind diese Mischungen sehr unterschiedlich - der Beton für einen Pflasterstein braucht eine andere Rezeptur als ein Tunnelbauteil.

In werkseigenen Laboren finden laufende Produktionskontrollen statt. Größe und Zusammensetzung der Kiese und Sande werden nach industriellen Normen überprüft und zertifiziert. Holemans produziert fast ausschließlich Sand und Kies als Zuschlagstoff für hochwertige Betonanwendungen. Deshalb gelangen die Produkte ohne Zertifikate nicht in den Verkauf.

Die Wartung und Instandhaltung der hochkomplexen Aufbereitungsanlagen übernehmen die Mitarbeiter der werkseigenen Werkstätten. Sie garantieren die höchste Verfügbarkeit von Gewinnungsgeräten, Aufbereitungsanlagen und Bandstraßen.

 

Kieswerk Ellerdonk in Wesel-Bislich am Niederrhein
Holemans Kieswerk Schwegermoor im Osnabrücker Land

Wasserrecycling im Kieswerk Ellerdonk

Zum Holemans-Kieswerk Ellerdonk in Wesel-Bislich gehört eine Wasserrecycing-Anlage. Sie wurde gebaut, um den Wasserverbrauch zu verringern. Das Prinzip der Anlage ist einfach und effizient. Holemans wurde für diese Anlage 2012 vom Bundesverband der Mineralischen Rohstoffe mit einem Nachhaltigkeitpreis ausgezeichnet.

Die Anlage aus der Vogelperspektive - wie eine Schlange sehen die Wassergräben aus.

Das Holemans-Kieswerk Ellerdonk fördert Sand und Kies nördlich von Wesel. Zum Werk gehört auch eine Sandaufbereitungs-Anlage, mit der Fertigsande genau nach Kundenwunsch hergestellt werden.

Für die Sandaufbereitung wird viel Wasser benötigt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurde deshalb eine Wasserrecycling-Anlage gebaut.

Ein System aus Gräben wurde angelegt, in denen das verbrauchte Wasser sehr langsam zirkuliert. Dadurch klärt sich das Wasser auf natürlichem Weg: Schlamm setzt sich ab.

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Mit Pumpen wird das verbrauchte Wasser in das Grabensystem befördert. Deutlich sichtbar die Schwebstoffe, die es noch mit sich führt.

Hier läuft das geklärte, recycelte Wasser in ein Vorratsbecken, von wo aus es wieder in die Aufbereitungsanlage gespeist werden kann.

Der Bedarf an Frischwasser für die Sandklassierung konnte um fast 40 Prozent reduziert werden. Gleichzeitig wurde der Energiebedarf gesenkt. Chemische Zusatzstoffe zur Klärung des Wassers sind nicht nötig.

Um das Recyclingwasser wieder in den Wasserhaushalt einzuschleusen zu können, wurde neben der Aufbereitungsanlage ein Wassertank mit Pumpwerk installiert.

Die Wasserrecyclinganlage der Holemans Gruppe wurde 2012 vom Bundesverband der Mineralischen Rohstoffe ausgezeichnet.